Kommentar |
Diu Crône Heinrichs von dem Türlin ist ein Grals- und Artusroman, der in vielerlei Hinsicht das normale Maß des höfischen Romans sprengt: Allein durch seine schiere Länge nimmt er es spielend mit Wolframs Parzival auf, den er auch aktiv durch Anspielungen rezipiert. Darüber hinaus scheint die Erzählung oftmals fast postmodern zu sein: Uns begegnen u.a. Untote, Doppelgänger und zyklische Zeitformen innerhalb der Erzählung, die Die Krone zu einem der rätselhaftesten Texte des Mittelhochdeutschen machen.
Der beste Ritter der Tafelrunde, Gawain, ist Protagonist in dieser mysteriösen Artuswelt und hat so manche âventiure zu bestehen, die ihn zu schönen Damen, gefährlichen Wäldern, leeren Burgen und fernen Inseln bringt. Wir treffen aber auch viele alte Bekannte wie Artus selbst und seine Königin Ginover, Keie oder Lanzelet wieder, die eine mehr oder minder gute Figur in Heinrichs Monumentalwerk machen.
Wir wollen uns gemeinsam der Herausforderung stellen, zumindest einige Rätsel Der Krone zu lösen und lesen dazu den ganzen Roman in nhd. Übersetzung sowie ergänzend dazu mhd. Passagen. Zusätzlich konsultieren wir immer wieder die Forschungsliteratur zur Krone, die aber oft ein wenig ratlos daherkommt – es bleibt also viel Raum für eigene Entdeckungen und Interpretationen! |
Literatur |
Zur Anschaffung bitte:
- Heinrich von dem Türlin: Die Krone. Ins Neuhochdeutsche übersetzt von Florian Kragl. De Gruyter Studienausgabe, etwa 30 Euro (Neupreis).
Falls noch nicht vorhanden, (antiquarisch) anschaffen oder dauerhaft entleihen:
- Beate Hennig: Kleines mhd. Wörterbuch. Niemeyer 1998 oder jünger.
Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters bekannt gegeben bzw. zur Verfügung gestellt. |