In der finnischen Literaturtradition ist die Wertschätzung der Autor*innen von Belletristik traditionell hoch. So sind auch die Erwartungen an die ästhetische, gesellschaftliche und moralische Bedeutung literarischer Werke groß; nicht umsonst wurde der erste finnischsprachige Roman Seitsemän veljestä vor allem wegen seiner vermeintlich unmoralischen Sprachverwendung und Darstellung Finnlands verdammt. Satirische Werke der Gegenwart, kontrafaktische Fiktion und facettenreiche und fragmentarische Schreibweisen moderner und postmoderner finnischer Schriftsteller*innen stellen die klare Unterteilung von „Gut” und „Böse” in der Literatur aufs Neue auf unterschiedliche Weise in Frage. Ausgehend von der literaturhistorischen Frage nach traditionellen Darstellungsweisen moralischer Positionen in der Belletristik sollen Werke der finnischen Gegenwartsliteratur und ihr Umgang mit „Gut” und „Böse” analysiert werden. Dabei stellt sich die Frage, ob und wie literarische Tendenzen von gesellschaftlichen Entwicklungen angestoßen werden oder ihrerseits möglicherweise die Gesellschaft beeinflussen können. Literatur wird zu Kursbeginn bekanntgegeben.
Distanzlehre über Moodle (s. Link); Kursbeginn zur angegebenen Uhrzeit am ersten Unterrichtstag (s. "Termine"). Weitere Informationen erhalten die angemeldeten Kursteilnehmer*innen per Email von der Dozentin.
|