Kommentar |
Das mittlere und späte 18. Jahrhundert, welches wir als Zeitalter der Aufklärung kennen, erlebt einen enormen Aufschwung der Literatur und des literarischen Lebens. Immer mehr Menschen können lesen und schreiben. Nicht mehr nur höfische, sondern zunehmend auch ‚bürgerliche‘ Kreise interessieren sich für literarische Kunst. Eine Flut neuer Werke gelangt auf den Buchmarkt, und eine dynamische Tages-, Wochen- und Monatspresse bespricht die Neuerscheinungen. In literarischen Salons wird vorgelesen und diskutiert, und so wird Literatur immer mehr zu einem auch gesellschaftlichen Ereignis. Die Rollen von Autoren und Autorinnen wie auch Leserinnen und Lesern verändern sich dabei ebenso wie die Vorstellungen darüber, was ‚gute‘ Literatur ausmacht und ist. Zentral ist dabei für viele Teilnehmer am intellektuellen Diskurs die Frage, ob und wie Literatur den Zwecken der Aufklärung dienstbar gemacht werden kann – oder ob sie bloße Unterhaltung ist und sein muss. Im Seminar werden wir nicht nur einige der aufsehenerregendsten literarischen Texte der Aufklärungszeit lesen, sondern auch immer wieder nach den sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und medialen Bedingungen fragen, unter welchen so etwas wie ‚Literatur‘ überhaupt stattfindet. |
Literatur |
Die Leseliste wird in der ersten Sitzung diskutiert und beschlossen. Texte von Christian Friedrich Hunold, Johann Christoph Gottsched, Christian Fürchtegott Gellert, Sophie von La Roche, Gotthold Ephraim Lessing, Karl Philipp Moritz und Christoph Martin Wieland werden eine Rolle spielen. |