Kommentar |
Auch wenn diverse Vorschläge und Konzepte für einen „anderen“ Umgang mit dramatischen Texten im Deutschunterricht vorliegen, werden in der Unterrichtspraxis Werke dieser literarischen Gattung auch heute noch hauptsächlich gelesen. Reine Lesedramen, die gattungsbestimmende Merkmale des dramatischen Genres übernehmen, aber nicht primär für eine Bühnenumsetzung bestimmt sind, gibt es jedoch eher selten. Ein Unterricht, der (ausschließlich) das Lesen, Analysieren und Interpretieren von dramatischen Texten verfolgt, kann dem dramatischen Text durch seinen Partiturcharakter und mit seiner elementaren Beziehung zum Handeln somit wohl kaum gerecht werden.
Ziel des Seminars ist es, verschiedene didaktische Konzepte zum Umgang mit dramatischen Texten im Deutschunterricht kennenzulernen und in Hinblick auf ihre Textsortenrelevanz und Praxistauglichkeit zu beleuchten. Ausgehend von der Beobachtung Günter Waldmanns, dass das Lesenlernen von Dramen im Theater beginne, wird ein verbindlicher gemeinsamer Theaterbesuch eine wesentliche Diskussions- und Arbeitsgrundlage des Seminars bilden |