Kommentar |
Der Prosaroman steht am Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit und damit auch in der Zeit, in der die Handschrift als Überlieferungsmedium vom Buchdruck abgelöst wird. Die Sprache ist frühneuhochdeutsch. Die als 'historien' bezeichneten Romane sind unterschiedlich stark noch mittelalterlichen literarischen Traditionen verhaftet, bilden aber schon Verfahren des Erzählens heraus, die für die Romane des 17. und 18. Jahrhunderts konstitutiv werden. Es kommt ihnen so ein ganz besonderer literarischer Rang zu, der durch die im 19. Jahrhundert gewählte Bezeichnung 'Volksbücher' (analog zu Volkslied und Volksmärchen) verdeckt wird. Thema des Seminars wird die genealogische Konzeption der Familiengeschichte wie auch die Paarbeziehung zwischen Raymund und Melusine sein. Ein besonderer Schwerpunkt wird außerdem auf der Rezeption und Illustration des 'Melusine'-Romans im frühen Druck liegen und der sich verändernden Lektüreausrichtung durch Titelblatt und Vorreden. |
Literatur |
Thüring von Ringoltingen, Melusine. In der Fassung des Buchs der Liebe (1587) mit 22 Holzschnitten. Hg. v. Hans-Gert Roloff, Stuttgart 1969/1991 (Reclam).
Der Text soll bis zu Semesterbeginn gelesen sein. |