Kommentar |
Die Vorlesung will in die Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts einführen und dabei besonders berücksichtigen, wie der Medienwechsel von der Handschrift zum Druck Rezeption und Produktion von Literatur beeinflusst. In dieser Zeit der Veränderung der Publikationsformen, im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit, steht die Fortführung von literarischen Traditionen neben neuen literarischen Inhalten und Formen. So übernimmt zum Beispiel der Buchdruck zunächst formal die handschriftliche Seitengestaltung, entwickelt jedoch auch neue Textformen wie das Titelblatt (zur besseren Vermarktung der Bücher). Die Drucker nehmen großen Einfluss auf die Präsentation, Illustration und auch textliche Gestaltung der literarischen Werke. Gleichzeitig verändern sich die Rezeptionsmöglichkeiten, da nicht mehr wie im Mittelalter die einzelne (zudem sehr teure) Handschrift oder ein personal vortragender Erzähler den Text vermitteln, sondern das Buch als Überlieferungsträger neue Lesegewohnheiten der privaten Lektüre oder des lauten Vorlesens schafft.
Um zu zeigen, welche Rolle Autor, Drucker und Käufer sowie Leser für die literarische Entwicklung haben, sollen die Entwicklung des Prosaromans (Prosa-Tristan, Prosa-Wigalois, Melusine, Fortunatus, Faustbuch), der Reiseberichte (Amerikaberichte) und der Wissensliteratur (Weltchronik und Kosmographie) vorgestellt werden. |
Leistungsnachweis |
Im Modul 8b "Literatur - Kultur - Medialität":
Hausarbeit (20 Seiten)
Im Aufbaumodul II "Ältere deutsche Sprache und Literatur":
Mündliche Einzelprüfung 20 Min.
Im Modul 5 "Medialität / Geschichte und Theorie der Medien":
mündliche Einzelprüfung (40 Min.) oder 20-seitige Hausarbeit |
Zielgruppe |
- B.A. Germanistik (ab PO 2012)
- B.A. Germanistik (vor PO 2012)
- Lehramt Deutsch (ab WS 2012/13)
- Lehramt Deutsch (vor WS 2012/13)
- M.A. Germanistische Literaturwissenschaft
- M.A. Kultur-Interkulturalität-Literatur |