Kommentar |
In der Zeit um 1500 verändert sich in Europa das Wissen über die Welt und damit das Weltbild und seine Darstellung: Die alten Wissensbestände werden weiter tradiert, durch neue empirisch gewonnene Erkenntnisse erweitert, und auch die alten Darstellungsformen (wie das T-O Schema) werden von neuen Projektionsformen (Ptolomaeus) abgelöst. Weltbeschreibung ist dabei zu verstehen als descriptio im lateinischen Sinn, also als textliche und bildliche Erfassung: `imago mundi` und `mappa mundi`. Und Weltbeschreibung bezieht sich auf das im Mittelalter gebrauchte Wort mundus, das nicht nur die bekannte und bewohnte Welt bezeichnet (Ökumene), sondern über die bewohnte Welt hinaus auch den Kosmos meint; lat. mundus entspricht in der Übersetzung gr. kosmos. In diesem umfassenden Sinn sollen daher textliche Weltbeschreibungen und die Universalkartographie im Focus des Interesses stehen. Dabei sind auch die vielfältigen Kontexte der Weltbilder, in denen diese vorkommen, zu untersuchen (Kosmographie/Enzyklopädie, Geographie, Religion, Politik (Reichsapfel), Kunst, Literatur) sowie die gegenseitigen Einflüsse. Ein Reader mit Texten und Abbildung wird vor Semesterbeginn als Materialbasis für das Seminar zur Verfügung gestellt; Referatthemen werden in der ersten Sitzung vergeben. Da das Seminar eine materialintensive Lektüre und Diskussion erfordert, ist die Teilnehmerzahl auf max. 30 Studierende begrenzt. Anmeldung abgeschlossen!
Am Mittwoch den 4.4.2012 wird das Seminar für die Teilnehmenden freigeschaltet. |