| Kommentar |
In dem Seminar werden wir uns mit exzessiven Formen von Gewalt, vom blutigen Massaker einer Feldschlacht über qualvolle Hinrichtungen bis hin zum Genozid, in den antiken Kulturen des Mittelmeerraums sowie Vorderasiens befassen. Ziel ist nicht nur die gängigen Darstellungskonventionen und Narrative zu entschlüsseln, sondern auch die ethisch-moralische Bewertung und vereinzelte Kritik an Kriegen und ausufernden Gewalttaten nachzuvollziehen. Besonderes Augenmerk werden wir zudem auf die Mechanismen der Einhegung und Sanktion von Gewalt legen, die eine schrittweise Herausbildung eines antiken „Völkerrechts“ erkennen lassen. |
| Literatur |
Einführende Literatur:
E. M. Anson, Brill's Companion to the Campaigns of Philip II and Alexander the Great, Leiden 2024.
E. J. Buis, Taming Ares. War, Interstate Law, and Humanitarian Discourse in Classical Greece, Leiden 2018.
J. Diemke (hrsg.), Forschungen zur Gewalt in der römischen Antike, Stuttgart 2023.
A. Eich, Die Verurteilung des Krieges in der antiken Literatur, Münster 2021.
L. May, Ancient Legal Thought. Equality, Justice, and Humaneness from Hammurabi and the Pharaohs to Justinian and the Talmud, Cambridge 2019.
F. Pirson, Ansichten des Krieges: Kampfreliefs klassischer und hellenistischer Zeit im Kulturvergleich, Wiesbaden 2014.
O. Stoll, Vestigia Cladis – Roms Umgang mit militärischem Misserfolg. Niederlagen verdrängen, Siege betonen, Resilienz beweisen, Berlin 2019.
M. Zimmermann (hrsg.), Extreme Formen von Gewalt in Bild und Text des Altertums, 2. Aufl., München 2022. |